Entfremdung beenden!
Das Leben, wie wir es vorfanden und uns ihm angepasst haben, hat viele von uns an ihre Schmerzgrenze geführt oder sogar darüber hinaus. Ja, wir versuchen tapfer, eine Weile noch den Schmerz zu ignorieren oder zu betäuben – das führt uns aber nur noch weiter von uns selbst fort. Der Versuch scheitert auf die Dauer, denn in der Tiefe schreien wir nach einem besseren, wahrhaftigeren Leben. Wir sind uns selbst und dem Leben um uns herum, von dem wir ein Teil sind, so entfremdet, dass wir uns fast nicht mehr spüren können. Da ist so ein dumpfes Rumoren in uns und ein Grauschleier aus Unzufriedenheit und Leere über unseren Tagen. Und wir wissen nicht, warum es so ist.
Noch mehr Unterhaltung, noch mehr Zerstreuung, noch mehr Geschäftigkeit lenken ab, aber helfen uns nicht. Der Schmerz meldet sich deutlicher. Es kann ein körperliches Symptom sein, eine depressive Verstimmung, eine beginnende Erschöpfung, eine diffuse Angst.
Es ist Zeit! Zeit, innezuhalten und den Faden des eigenen Lebensplanes wieder zu suchen, ihn wieder aufzunehmen an der Stelle, an der er verloren ging. Zeit, uns mit dem Leben selbst wieder zu verbinden, uns wieder einzugliedern in das Ganze des Lebens und zu vertrauen, dass wir geführt werden, dass wir nicht alle Lösungen selbst kennen müssen. Aber umkehren, das müssen wir selbst tun!
Lange genug haben wir uns orientiert an den Anforderungen, Wünschen, Vorstellungen, Denkweisen und Bedürfnissen anderer, die ebenso entfremdet sind, sodass niemand mehr festen Boden unter den Füßen hat, niemand mehr weiß, wo er/sie eigentlich steht und wohin die Reise gehen soll. Ist das, was Du lebst, wirklich das, was Deine Seele will? Oder wolltest Du ursprünglich einmal etwas ganz anderes und hast Deine Wünsche aufgegeben, um Dir Sicherheit dafür einzutauschen, die Annahme Deines Umfelds? Und noch einmal: Die anderen sind genauso orientierungslos wie Du und wissen’s auch nicht besser, Dein Lehrer nicht, Dein Abgeordneter nicht, Dein Friseur nicht und auch nicht Dein/e beste/r Freund/in.
Dein Leuchtfeuer, das Dir den Weg weist, kann nur in Dir sein. Aber wir haben unser Licht unter einen Scheffel gestellt und dann vergessen, dass es dort ist.
An dieser ganzen Verwirrung kannst nur Du, kann nur ich, kann nur jede/r Einzelne etwas ändern, in Gemeinschaft mit anderen. Entdecke Dein eigenes Licht unter den Schichten von Fremdbestimmung, angelernten Halbwahrheiten, falschen Glaubenssätzen, Konventionen, angstgesteuerten Erwartungen! Es ist immer noch da. Du bist die Herrin/der Herr Deines Lebens und niemand sonst! Freiheit kann nur da sein, wo wir die vollständige Verantwortung übernehmen für das, was wir sind, und für das, was unser Leben ausmacht. Das schließt ein, dass wir die Verantwortung der anderen für ihr Leben bei ihnen lassen oder sie ihnen zurückgeben. Wir gewähren Beistand und Unterstützung, wenn wir darum gebeten werden, aber stülpen niemandem etwas über, drängen niemandem etwas auf. Und wir lassen auch nicht zu, dass wir uns selbst etwas aufdrängen lassen, was wir nicht wirklich wollen.
Wie fühlt es sich an, wenn Du Dir das vorstellst? Ist das eine Option, für die sich Dein Einsatz lohnt? Dann warte nicht länger! Fang an! Ich tue es auch, und viele tun es. Du bist nicht allein.